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Sa 03.06.2023 Konzert im christlich-jüdischen Dialog in der St. Johanniskirche

Bach-Chor im christlich-jüdischen Dialog

Ein außergewöhnliches Konzert ist am Samstag, 3. Juni um 18.30 Uhr in der St. Johanniskirche zu erleben. Der Bach-Chor der Johanniskantorei unter der Leitung von Friedemann Engelbert musiziert zusammen mit dem ukrainischen Bratscher Semjon Kalinowsky und dem Organisten Guy Poupart aus Norwegen Werke von jüdischen und jüdisch-stämmigen Komponisten. Auf dem Programm stehen Psalmvertonungen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Louis Lewandowski sowie Instrumentalwerke von Max Bruch, Joseph Gabriel Rheinberger, Joachim Stutschewsky und anderen. Der Eintritt ist frei. Spenden werden erbeten.
Eine große Blüte erlebte die jüdisch-liturgische Musik im 19. Jahrhundert mit seinen Reformbewegungen bis hinein in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts. Gerade im gemeinsamen Schatz der biblischen Psalmen zeigt sich die große Nähe der jüdischen und christlichen Glaubenstraditionen.
Auch die Orgel, die „Königin der Instrumente”, erhielt Einzug in die Synagogen, auch wenn sie innerhalb der jüdischen Gemeinschaft niemals völlig unumstritten war, denn vielen galt sie zu sehr als christliches Symbol. Bis 1938 fand sich aber in fast jeder größeren Stadt Deutschlands eine Synagogenorgel. Die reichen Traditionen christlicher Orgelmusik und der jüdischen Liturgie werden in diesem Konzert miteinander in Verbindung gebracht. Es steht dabei im Vordergrund, dass eine Brücke zwischen Tradition und Moderne geschlagen wird. Die seltene, aber reizvolle Konstellation Viola und Orgel verspricht ein außergewöhnliches Klangerlebnis.
Als leidenschaftlicher Vertreter seines Instruments versucht Semjon Kalinowsky durch seine rege internationale Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker, die Viola von der Patina der abschätzigen Vorurteile zu befreien. Als Mitglied des Trio Arpeggione rief er vergessene Stücke in Erinnerung und ließ Bekanntes ungewöhnlich erklingen. Für seine Tätigkeit wurde er vom Präsidenten der Ukraine mit dem Titel „Verdienter Künstler der Ukraine“ ausgezeichnet.
Guy Poupart konzertierte an vielen Orgeln in Norwegen, Europa und Südkorea sowie in der Ukraine. Nach einem Chemiestudium studierte er Orgel in Zürich und legte sein Konzertdiplom mit “summa cum laude” ab. Sein Repertoire erstreckt sich von der Renaissance bis heute. Häufig verlässt er die ausgetretenen Pfade, um Neuland zu beschreiten, so z.B. mit wichtigen Werken wie William Albrights ”The King of Instruments”, Jehan Alains “Trois danses” oder Ad Wammes ”Vallée des danses”.